Stromboli, Liparische Inseln, Sizilien

Stromboli ist die nördlichste Insel des Liparischen Archipels in Sizilien und lag ursprünglich einsam vor dem Tyrrhenischen Meer. Schon Homer, Nietzsche, Dumas und Verne schrieben über die sagenumwobene Insel. Ihr unberechenbarer Vulkan und die geheimnisvolle Kraft der tiefen Meere wurden durch die Bilder des Regisseurs Rossellini für die Ewigkeit festgehalten. Wo ursprünglich formlose, glühende Lava war, sind auf der kargen, dunklen Erde des Stromboli nun leuchtende Farbtupfer entstanden: blühende Kapern, Orangenblüten- und Zitronenessenzen, Artemisia-Pflanzen, Agaven und Kakteen, die üppig wuchsen. Die Spuren des Menschen, der eine stille Ehrfurcht vor diesem Vulkan hegt, sind auf dieser von den Winden des Meeres umspielten Insel äußerst winzig und ehrfurchtsvoll. Die strahlend weißen und schlichten Häuser wirken wie kleine kubische Tempel, die wie Sprenkel die schwarze, wuchernde und unregelmäßige Steinmasse der Landschaft beleuchten. In ihrem Inneren verbirgt sich die Geschichte der Insel, ihrer Bewohner und ihrer Objekte. Kleine Schatullen, die auf jeglichen Prunk verzichten und stattdessen das Wunder von Farbe und Material in sich aufnehmen. Die Insel ist zwar abgelegen, doch wer sie betritt, verspürt sofort den Zauber des Abenteuers und die Freude an der Entdeckung. Hier, wo der Mensch und die Natur in echter, zeitloser Harmonie leben, entdeckt der Stoff seine ursprünglichsten Wurzeln wieder.

Ob als Segel, Unterstand, Zelt, Sitzgelegenheit oder Decke, er zeigt sich in all seinen Verwendungen, mit denen er die Menschheit in ihrer Geschichte begleitet hat. Werke aus Geweben, Garnen und Farben oder farblosem Weiß erzählen von der uralten Beziehung zwischen textiler Kunst und menschlicher Existenz, die sich leichtfüßig über dunkle Strände, kristallklare Gewässer und weiße Wohnhäuser hinwegbewegt. | Photo credit: Andrea Ferrari