Dedar und Stephen Burks Man Made feiern das Quilting-Erbe von Sew Gee’s Bend Heritage Builders
Dedar präsentiert eine neue Zusammenarbeit mit Stephen Burks Man Made und der gemeinnützigen Organisation Sew Gee’s Bend Heritage Builders – erstmals vorgestellt auf der Architekturbiennale Venedig 2025.
Im Herzen von Boykin, Alabama – einer kleinen afroamerikanischen Gemeinde, bekannt als Sew Gee’s Bend Heritage Builders – wird seit Generationen eine außergewöhnliche Quilting-Tradition gepflegt. Charakteristisch für die Quilts aus Gee’s Bend sind gewagte geometrische Muster, freie Kompositionen und der ausdrucksstarke Einsatz wiederverwendeter Materialien. Sie gelten als eine der kraftvollsten Formen amerikanischer Abstraktion.
In Gee’s Bend entstand das Quilting ursprünglich als alltägliche, weibliche und häusliche Tätigkeit. Im Laufe der Zeit entwickelte es sich jedoch zu einer kraftvollen Ausdrucksform von Identität und zivilem Widerstand. Der Name Gee’s Bend geht auf Joseph Gee zurück, den ersten weißen Siedler, der sich Anfang des 19. Jahrhunderts dort niederließ. Heute zählt die Gemeinde rund siebenhundert Einwohner, viele von ihnen sind Nachkommen der versklavten Menschen, die einst auf der Gee-Plantage arbeiteten. Nach der Emanzipation 1865 blieben viele und bewirtschafteten das Land weiterhin als Pächter oder Kleinbauern.




Im Jahr 1966, auf dem Höhepunkt der Bürgerrechtsbewegung, gründeten die Frauen von Gee’s Bend die Freedom Quilting Bee: eine Kooperative, deren Quilts zu einer wichtigen Einkommensquelle für Demonstrierende wurden, die verhaftet wurden oder ihre Arbeit im Kampf für Rassengleichheit verloren hatten. Reich an Symbolik und Kreativität, wurden ihre Quilts in Kaufhäusern wie Bloomingdale’s und Saks verkauft und trugen zur Finanzierung der Protestbewegung bei. Heute befinden sich diese Werke in den ständigen Sammlungen des Metropolitan Museum of Art, des Whitney Museum of American Art und des Philadelphia Museum of Art.
Während eines Workshops in Gee’s Bend arbeiteten Stephen Burks und Malika Leiper Seite an Seite mit den Quilterinnen, um zehn einzigartige Quilts zu schaffen – gefertigt aus edlen Stoffen, die von Dedar gespendet wurden. Diese Werke entstehen aus dem Dialog zwischen Erinnerung und Material und verbinden traditionelle Gesten mit zeitgenössischen Visionen.
Die entstandenen Quilts wurden im Rahmen des Projekts „PORCH: An Architecture of Generosity“ erstmals im Pavillon der Vereinigten Staaten auf der Architekturbiennale Venedig 2025 präsentiert. Die Ausstellung erzählt von der Begegnung unterschiedlicher Sprachen und Kulturen – und vom Stoff als Träger von Geschichten, Traditionen und neuen Möglichkeiten.
Photo credit: Rob Culppepper